Jumat, 09 Februari 2018

Free Download Der glückliche Kunsträuber: Das Leben des Vivant Denon

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Der glückliche Kunsträuber: Das Leben des Vivant Denon

Pressestimmen

"Ein Genuss und absolut empfehlenswert" Kunstbulletin, September 2016 "Wer sich in dieses Buch versenkt, wird, zumindest für die Dauer der Lektüre, gleichfalls glücklich sein" Tilman Krause, Literarische Welt, 25. Juni 2016

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Reinhard Kaiser ist Schriftsteller und Übersetzer. Er ist ein Meister darin, recherchierte Lebensgeschichten mit literarischen Mitteln zu erzählen. Für seine Bücher erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter zweimal den Deutschen Jugendliteraturpreis, den Geschwister-Scholl-Preis sowie den Niederrheinischen Literaturpreis. Reinhard Kaiser lebt in Frankfurt am Main.

Produktinformation

Gebundene Ausgabe: 399 Seiten

Verlag: C.H.Beck; Auflage: 1 (11. Februar 2016)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3406688780

ISBN-13: 978-3406688782

Größe und/oder Gewicht:

14,1 x 3,5 x 22,1 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

5.0 von 5 Sternen

3 Kundenrezensionen

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Es ist einigermaßen erstaunlich, dass es in Deutschland bisher keine Biografie über Dominique Vivant Denon gab, denn das Leben des berühmten Künstlers, Schriftstellers und "Kunstmanagers" war absolut einzigartig. Andererseits ist es auch wieder nicht ganz so verwunderlich, denn obwohl die Wirkung seines Schaffens bis heute im Louvre sichtbar ist, ja nach ihm wurde sogar ein ganzer Flügel des Gebäudes benannt, so blieb die Person Denon lange Zeit in einem etwas trüben Licht, angesiedelt zwischen Anekdoten und Legenden. Primärquellen aus seinem privaten Leben waren nahezu unbekannt, bis Ende des 20. Jahrhunderts der vollständige Briefwechsel mit Elisabetta Teotochi Marin (später Albrizzi) in einem italienischen Archiv gefunden und anschließend auch publiziert wurde. Ein historischer Volltreffer, denn die verheiratete, venezianische Patrizierin stand mit Denon auf sehr vertrautem Fuß und korrespondierte mit ihm bis zu dessen Tod im Jahr 1825. Sie waren mehr als nur Verwandte im Geiste, sondern die Gräfin war die Liebe seines Lebens - und nicht nur im platonischen Sinn. Zitate aus diesem Briefwechsel sind daher nicht zufällig mit die wichtigsten Quellen, die Reinhard Kaiser in seiner umfangreichen Biografie heranzieht. Sie werfen oft ein viel differenzierteres Licht auf die Persönlichkeit Denons, der Vielen in seiner Zeit als der größte Kunsträuber der Geschichte galt. Aber Denon verstand sich nicht als Dieb, sondern viel mehr als Museumsdirektor und den Louvre als ein enzyklopädisches Archiv der Kunstgeschichte zum Wohl der Menschheit.Dabei war Denon von alledem nichts in die Wiege gelegt worden. Als Erbe eines beträchtlichen Vermögens war ihm ein Leben in selbstbestimmtem Müßiggang vorherbestimmt, nur machte die französische Revolution einen Strich durch diese Rechnung. Als "Exilant" in Italien war er zeitweise sogar von seinen Einnahmequellen abgeschnitten und es ist immer wieder bemerkenswert, wie elegant er bei den rasch wechselnden Machtverhältnissen in Frankreich durch alle Maschen schlüpft. Er hält nicht einmal mit seinen Sympathien (vor allem für Napoleon) hinter dem Berg und trotzdem wird er bis an sein Lebensende hoch geachtet und zu keinem Zeitpunkt verdammt. Denon ist zwar ein Opportunist reinsten Wassers, aber niemand, der den Opportunismus zur persönlichen Bereicherung nutzt. Er handelt immer im öffentlichen Interesse - das allerdings stets in Übereinstimmung mit seinen eigenen künstlerischen Interessen steht.Denon war ein Spätberufener. In einem Alter, in dem die meisten seiner Zeitgenossen bereits unter der Erde lagen, mit 51, reiste er mit Napoleon als Kunstexperte nach Ägypten und schrieb anschließend einen Reisebericht, der ihn weltberühmt machte. Erst hier beginnt sein kometenhafter Aufstieg zum Direktor des Louvre, damals noch "Musée Napoléon" und zum obersten Kunstkomissionär, der im Schlepptau der Grande Armée durch das besetzte Europa zog und die bedeutendsten Sammlungen nach Kunstwerken für sein Zentralmuseum in Paris durchforstete. Er muss ein ausnehmend freundlicher, ja liebenswürdiger Mensch gewesen sein, denn übereinstimmend berichten die Beraubten, dass es ihnen unter anderen Umständen ein Vergnügen gewesen wäre, sich mit Denon auszutauschen. Denon war hervorragend vernetzt und besaß einen gewaltigen loyalen Freundeskreis, was mit ein Grund dafür ist, dass er alle historischen Umwälzungen schadlos überstand.Reinhard Kaiser hat ausgesprochen detailliert und sorgfältig recherchiert und schreibt unterhaltsam, ja sogar humorvoll. Immer wieder mischt er aufschlussreiche Originalquellen unter seinen Text, wodurch Denon aus vielen Perspektiven greifbar wird: als ein genialer Opportunist, als teilweise rücksichtsloser Kunstenthusiast, als Künstler und manischer Sammler, als empathischer Gesellschaftsmensch und als Liebhaber. So facettenreich wäre eine Biografie noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen und Reinhard Kaiser hat die Gelegenheit ergriffen, sobald sie sich bot. Fast so, wie Denon zu seiner Zeit.

Sehen und Begehren...........und vieles dann einfach mitnehmen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, so kann man die mit großer Kunstliebe und Kunstbegeisterung statt findenden (charmanten) "Raubzüge" des vermögenden Franzosen Vivant Denon -- zuerst Diplomat, dann später Direktor des Louvre in "seiner allerersten Glanzzeit" ---- wohl bezeichnen. Als Diplomat in Neapel in z.B., ganz am Anfang seiner Karriere, die Ausgrabungen in Pompeji hatten zu jener Zeit erst begonnen, Denon war vor Ort, wußte sogleich was mit Geldmitteln zu erreichen war, und so bediente er sich dort einfach im Vorbeigehen. "Fromme Diebstähle" nennt es der Autor Reinhard Kaiser (ab Seite 41), der hier in seinem Buch, DER GLÜCKLICHE KUNSTRÄUBER, den Werdegang Denons kurzweilig und lebendig (stets im Wechsel mit autobiographischen Texten Denons) schildert. Waren die kleinen Sammlungen in Neapel und Pompeij noch seine privaten Leidenschaften, so wurde dieses Vorgehen später offiziell, auf der Route der Napoleonischen Kriege; man sammelte Kunst als Kriegsbeute für die französischen Museen.1806 in Weimar und Berlin; in Weimar werden keine Kunstschätze mitgenommen, aber Denon wird von Goethe empfangen, den er aus Venedig (1790) kennt: "(...) Und er ist, was ihn selbst nicht wenig erstaunt haben mag, bei Goethe tatsächlich sehr willkommen - gerade weil in diesen Tagen alles drunter und drüber geht. Noch fünfundzwanzig Jahre später erinnert sich Goethe voller Dankbarkeit an Denons Erscheinen und den umsichtigen Stadtkommandanten, dem er diesen Besuch zu verdanken hatte.", Seite 211. In Berlin hingegen wird die Quadriga am Brandenburger Tor abmontiert; hier berichtet Denon an Napoleon: "Sire, zwei Pferde der Quadriga auf dem Brandenburger Tor sind schon heruntergenommen. Das Übrige wird in drei Tagen erledigt und in acht Tagen verpackt sein. Allerdings habe ich mich mit den Berlinern nun wohl vollends überworfen, (...)", Seite 220.Denons Lebensgeschichte (auch das Private, auch seine Frauen) läßt sich sehr präzise aus seinen Briefen rekonstruieren, auch wenn von ihm keine Tagebücher oder Tagesnotizen erhalten sind. Der Leser begleitet Denon auf seinen Reisen, in einer Zeit, in der es noch keine schnelle und günstige Vorbewegung von einem Ort zum anderen gab, und in der die Reisewege lang und beschwerlich waren (auch wenn man über die notwendigen finanziellen Mittel verfügte).Denon starb am 26.April 1825 nach einer langen Kunstauktion.( J. Fromholzer )

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